JOHANNES WANKE
lebte im südlichsten Burgenland blieb aber ein Wiener. Seine Arbeit wird längst nicht nach Gebühr gekannt und beachtet. Weit über Österreich hinaus gehört aber Wanke zu den wichtigsten Holzschnitt-Künstlern seiner Generation.
Abgesehen von seinen Ölgemälden und Aquarellen sind seit den fünfziger Jahren weit über tausend Holzschnitte entstanden, die zum Besseren und Besten gehören, das in der Folge expressionistischer Holzschnitt-Kunst kompetent und belangvoll entstanden ist. Ein auf "Aussage" erpichtes Kontrastieren in schroffen Schwarz-weiß und Gestalten in großzügig zusammengefassten Flächen und Blöcken sind die Bedingungen auch seines Gestaltens.
Musikalische Eindrücke sind in Holzschnittzyklen immer sichtbar: Beethoven, Schubert, Bruckner, Sibelius, Mahler, Schönberg, etc.
Dem Holzschnitt widmet er ein Gesamtwerk, welches ihn auch international zu einem der besten seines Metiers macht.
In späterer Folge intensivierte der Künstler die Malerei.
Johannes Wanke ist einer der großen europäischen Maler unserer Zeit und vereint höchste Sensibilität mit gewaltiger Kraft. Der Künstler Wanke ist ein Naturereignis. Seine Größe hat sich in der Stille entwickelt. Staunend stehen wir vor dem wohl bedeutendsten Holzschnitt-Oeuvre unserer Zeit.
Seine farbvitalen und doch sensiblen Aquarelle, sowie die Ölgemälde der letzten Jahre spiegeln seine künstlerische Vielfalt wieder.
So wie in der langen Reihe rembrandtscher Selbstporträts lässt sich auch in den Selbstbildnissen Wankes der Wandel eines Lebens ablesen.
Landschaften sind ein großes Thema. Zyklisch gebündelte Landschaftsdarstellungen widmete er Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts. Wie die Musik und Musikalisches überhaupt ein starkes Impetus seiner künstlerischen Arbeit bedeutenden. Wäre Wanke nicht ein Maler und Grafiker geworden, hätte er wahrscheinlich die Laufbahn eines Musikers eingeschlagen. Eine schwere Kriegsverletzung machte den Plan, Berufsmusiker (Pianist) zu werden, zunichte. Er "komponierte" gewissermaßen, wenn er seine Bilder und Holzschnitte entstehen ließ. Drangvoll, aber empfindlich, leidenschaftlich, aber von Musik durchdrungen ist sein Öl- und Aquarellmalen ebenso. Er war in seinem leidenschaftlichen Wesen unverwechselbar persönlich. Wo und woran immer er sich zu schaffen machte, konnte und wollte er sich (allen Moden zum Trotz) in seiner gewordenen Eigenart nicht verleugnen.
Alles andere wäre gegen ihn selbst gekehrt. Ein wahrhaftiger (und also ein wirklicher) Künstler. Nämlich einer, der (seine) Wirklichkeit bedenkenlos persönlich wahrhaben mochte.